Genf (epd). Die Vereinten Nationen brauchen rund 4,1 Milliarden US-Dollar (umgerechnet 3,75 Milliarden Euro) für die humanitäre Ukraine-Hilfe im laufenden Jahr. Mehr als 14,6 Millionen Menschen, rund 40 Prozent der Bevölkerung der Ukraine, benötigten Unterstützung, teilte das UN-Büro zur Koordinierung humanitärer Hilfe (Ocha) am Dienstag in Genf mit.
Ocha-Sprecher Jens Laerke betonte, die Menschen seien auf die Lieferung von Lebensmitteln, Wasser, Medizin und anderen humanitären Gütern angewiesen. Am kommenden Montag werde der UN-Nothilfekoordinator Martin Griffiths den humanitären Appell für die Ukraine vorstellen, die im Februar 2022 von Russland großangelegt überfallen wurde.
Nach Angaben des Flüchtlingshilfswerks UNHCR wächst in dem osteuropäischen Land der Bedarf an humanitärer Hilfe, da die Bevölkerung und die zivile Infrastruktur immer stärker unter militärischen Beschuss gerieten. Zudem seien die Temperaturen auf den Gefrierpunkt gesunken.
Seit der russischen Invasion seien rund 6,3 Millionen Ukrainerinnen und Ukrainer aus dem Land geflüchtet. Die meisten davon, 5,9 Millionen Menschen, hätten in anderen Staaten Europas Schutz gesucht. Innerhalb der Ukraine harrten weitere 3,7 Millionen Binnenflüchtlinge aus. Rund ein Viertel der Bevölkerung sei somit vertrieben.
Seit rund zwei Jahren führt Russland einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Die russischen Invasionstruppen verletzten und töteten nach UN-Angaben Zehntausende Zivilisten und verübten zahlreiche weitere Kriegsverbrechen.