Berlin (epd). Die Zahl der Asylanträge in Deutschland ist 2023 stark gestiegen. Wie aus der am Montag vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge veröffentlichten Jahresstatistik hervorgeht, wurden im vergangenen Jahr 329.120 Erstanträge auf Schutz in Deutschland gestellt. Das entspricht einer Zunahme von rund 51 Prozent im Vergleich zum Jahr 2022, in dem rund 218.000 Asylerstanträge gestellt wurden. Die Zahl der Folgeanträge ging den Angaben zufolge im vergangenen Jahr zurück. Rechnet man sie hinzu, ergibt sich insgesamt eine Antragszahl von 351.915 für das Jahr 2023.
Hauptherkunftsländer waren den Angaben zufolge Syrien, Afghanistan und die Türkei. Die Gesamtschutzquote, also der Anteil positiv beschiedener Anträge, lag laut Bundesamt bei knapp 52 Prozent. Die Quoten fallen für die Länder sehr unterschiedlich aus. Während 88 Prozent der Anträge von Menschen aus Syrien und mehr als jeder vierte Antrag von Afghaninnen und Afghanen anerkannt wurde, gilt das für Menschen aus der Türkei nur in 13 Prozent der Fälle. Mehr als 12 Prozent der Asylanträge betrafen sogenannte Dublin-Verfahren, in denen also ein anderer EU-Staat für das Verfahren zuständig ist.
Nicht in der Statistik enthalten ist die Zahl der Flüchtlinge aus der Ukraine, die automatisch Schutz erhalten und dafür kein Asylverfahren durchlaufen müssen. Seit Beginn des russischen Angriffskriegs haben mehr als eine Million Menschen aus der Ukraine, in der Mehrzahl Frauen und Kinder, in Deutschland Schutz gesucht.