Köln (epd). Besucherkontrollen an den Eingängen und Polizeipräsenz im Gottesdienst: Nach einem Gefahrenhinweis für den Kölner Dom sind die Weihnachtsgottesdienste unter besonderen Schutzmaßnahmen gefeiert worden. Der Kölner Erzbischof Rainer Maria Woelki würdigte die Einsatzkräfte für ihren Dienst. Die Polizei Köln kündigte eine Fortsetzung der Maßnahmen an. Der Kölner Dom soll vorerst nur zu Gottesdiensten geöffnet sein.
Woelki dankte beim Hochamt am Montag den Polizistinnen und Polizisten, die sich „ununterbrochen und unermüdlich“ engagiert hätten, „dass wir ohne Angst und ohne Furcht hier Weihnachten feiern können“. Es tue ihm „wirklich von Herzen leid“, dass viele Sicherheitskräfte, die Weihnachten mit ihrer Familie verbringen wollten, überraschend Dienst tun müssten, sagte Woelki zum Gottesdienstbeginn.
Der Kölner Erzbischof dankte zugleich den zahlreich erschienenen Gottesdienstbesuchern. Unter ihnen war auch die Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker (parteilos).
Eine Sprecherin der Polizei sagte dem Evangelischen Pressedienst (epd) am Dienstag, bislang sei es rund um den Dom ruhig geblieben. Die Schutzmaßnahmen würden fortgesetzt. Wie genau diese aussehen, werde jeweils tagesaktuell festgelegt.
Nach einem Gefahrenhinweis waren die Schutzmaßnahmen am Kölner Dom verschärft worden. Die Besucherinnen und Besucher mussten sich Kontrollen unterziehen, wie die Kölner Polizei und das Domkapitel mitteilten. Laut Medienberichten gab es Hinweise auf mögliche Anschlagspläne einer islamistischen Terrorgruppe.
Wegen der aktuellen Sicherheitslage bleibt der Dom außerhalb der Gottesdienstzeiten bis auf Weiteres geschlossen, wie das Metropolitankapitel des Kölner Doms auf der Internetseite des Doms mitteilte: „Touristische Besuche der Kathedrale sind also nicht möglich.“ Alle Liturgien würden jedoch planmäßig stattfinden.
Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) sagte den Zeitungen der Essener Funke Mediengruppe (Sonntag online): „Wir alle lieben unsere weihnachtlichen Traditionen und lassen uns nicht einschüchtern oder in unserer Lebensweise einschränken.“ Zugleich betonte die SPD-Politikerin: „Wir nehmen die islamistische Terrorgefahr sehr ernst und sind äußerst wachsam.“ Bund und Länder setzten alle polizeilichen und nachrichtendienstlichen Mittel ein, um Gefahren früh zu erkennen und jedem Hinweis nachzugehen.