Berlin (epd). Der Berliner Bischof Christian Stäblein verweist angesichts des zunehmenden Antisemitismus auf die Wurzeln von Weihnachten. „Zeit, sich daran zu erinnern: es ist ein jüdisches Kind, das da geboren wird, fest verankert in der jüdischen Tradition“, sagte der Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesischen Oberlausitz (EKBO) am Samstag im RBB-Hörfunk.
Ein christlicher Glaube, der sich dessen nicht bewusst sei, mache keinen Sinn. Es gebe keinen christlichen Glauben ohne den jüdischen, keinen Jesus, kein Weihnachten ohne Wurzeln im Jüdischen, sagte der Theologe.
„Für Antisemitismus ist kein Platz. Wer aus Weihnachten ein gleichsam heidnisches Heimatfest macht, liegt jedenfalls immer schon falsch“, unterstrich der Bischof. Gar nicht falsch hingegen sei es, im Weihnachtsfest jene Kraft zu finden, die uns immer wieder an den Anfang von uns selbst und unserem Glauben trägt. „Zurück dahin, wo der Glaube gewachsen ist: in den jüdischen Verheißungen einer Welt, in der das Kleine zählt“, sagte Stäblein.