Schwerin (epd). Der Flüchtlingsrat Mecklenburg-Vorpommern hat den Bruch eines Kirchenasyls in Schwerin angeprangert. „Das allererste Mal wurde in Mecklenburg-Vorpommern die rote Linie überschritten und durch Polizei ein Kirchenasyl gebrochen“, kritisierte der Flüchtlingsrat am Mittwoch in einer Mitteilung. Im vorliegenden Fall sollten laut Flüchtlingsrat am Mittwoch zwei erwachsene Söhne einer sechsköpfigen afghanischen Familie von der Familie getrennt nach Spanien abgeschoben werden. Vor Ort sei die Situation eskaliert, sodass die Polizei die Räume aufgebrochen habe.
„Das ist ein erschreckendes Signal an Geflüchtete, die in Deutschland Schutz suchen“, erklärte der Flüchtlingsrat. „Nicht einmal zu Weihnachten dürfen sie sich sicher fühlen.“ Dieses Signal richte sich aber auch an Kirchengemeinden, die nun verunsichert seien, ob sie Geflüchteten weiterhin Zuflucht und Hoffnung bieten könnten.
Zuvor hatte die Polizei mitgeteilt, dass es am Mittwoch in Schwerin während der geplanten Abschiebemaßnahme zu einer möglichen Gefährdungslage in einer Kirchengemeinde gekommen sei. Die Mutter von zwei irakischen Männern (18 und 22 Jahre alt) habe versucht, die Abschiebemaßnahmen zu vereiteln.
Da die Polizei ein klirrendes Geräusch wie Glasbruch in der Wohnung gehört habe, sei sie in die Wohnung gegangen, sagte eine Polizeisprecherin dem Evangelischen Pressedienst (epd). Der Zugriff der Spezialkräfte sei mit einfacher körperlicher Gewalt ohne den Einsatz von Hilfsmitteln oder Waffen erfolgt.