Berlin (epd). Der Berliner Senat hat am Dienstag die umstrittene Weiterführung der S-Bahn S21 beschlossen. Die Trasse soll den nördlichen und südlichen Berliner S-Bahn-Innenring verbinden und wird dabei auch das Denkmal der im Nationalsozialismus ermordeten Sinti und Roma Europas im Berliner Tiergarten unterqueren. Darüber hatte es viele Diskussionen mit Sinti- und Roma-Verbänden gegeben, die eine Beeinträchtigung des 2012 eröffneten Denkmals befürchteten.
Der zweite jetzt beschlossene Bauabschnitt führt laut Verkehrssenatorin Manja Schreiner (CDU) durch ein hochsensibles und dicht bebautes Gebiet vom Berliner Hauptbahnhof zum Potsdamer Platz. Die etwa 1,7 Kilometer lange Trasse teilt sich südlich des Hauptbahnhofs in zwei eingleisige Tunnel auf, die rechts und links am Reichstag vorbeiführen und sich am Brandenburger Tor wieder vereinen und zum Potsdamer Platz führen.
Der Tunnel werde knapp sieben Meter am Sinti- und Roma-Denkmal vorbeiführen, sagte Schreiner. Weil ein bisheriger unterirdischer Zugang zur Teichmitte des Denkmalensembles im Weg ist, muss dieser verlegt werden. Über den Zugang wird jeden Tag auf eine Insel in der Mitte des Teiches eine frische Blume gelegt.
Zudem müssen sieben Bäume auf dem Denkmal-Gelände gefällt werden, sagte Schreiner. Während der Bauzeit sollen sie durch Pflanzkübel ersetzt werden. Danach soll es Neupflanzungen geben.
Schreiner lobte sehr konstruktive Diskussionen mit dem Zentralrat der Sinti und Roma über das Bauprojekt. Es gebe aber auch andere Stimmen aus der Sinti- und Roma-Gemeinde, sagte sie: „Deshalb wird diese Lösung nicht für jeden zufriedenstellend sein.“