Wiesbaden (epd). Seit Beginn des russischen Angriffs am 24. Februar 2022 sind rund eine Million geflüchtete Menschen aus der Ukraine nach Deutschland eingewandert, viele von ihnen leben hierzulande als Alleinerziehende. Wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch in Wiesbaden mitteilte, sind vier von zehn Eingewanderten aus der Ukraine nach ihrer Ankunft in Deutschland entweder Alleinerziehende oder Kinder von Alleinerziehenden. Trotz eines hohen Bildungsniveaus ist lediglich jede fünfte aus der Ukraine zugewanderte Person im Alter von 25 bis 59 Jahren erwerbstätig.
Die Daten beziehen sich auf die Nettozuwanderung aus der Ukraine nach Deutschland im Jahr 2022 und in der ersten Hälfte des laufenden Jahres gemäß vorläufigen Ergebnissen der Wanderungsstatistik sowie auf Vorabergebnisse des Mikrozensus für das erste Halbjahr. Demnach sind rund 61 Prozent der in Deutschland wohnenden und seit Jahresbeginn 2022 aus der Ukraine eingewanderten Personen Frauen und Mädchen. Das hänge insbesondere damit zusammen, dass häufig Mütter mit ihren Kindern alleine aus der Ukraine nach Deutschland kamen. Dementsprechend sind den Angaben nach 40 Prozent der seit Anfang 2022 aus der Ukraine eingewanderten Menschen entweder Alleinerziehende (15 Prozent) oder Kinder eines alleinerziehenden Elternteils (25 Prozent).
Bemerkenswert sei bei den aus der Ukraine eingewanderten Menschen der hohe Anteil von Personen mit akademischen Bildungsabschlüssen. Betrachte man jene im Alter von 25 bis 59 Jahren, so hätten von den seit Jahresbeginn 2022 aus der Ukraine Eingewanderten 45 Prozent einen akademischen Berufsabschluss einer Fachhochschule oder Universität und 28 Prozent einen nicht-akademischen Berufsabschluss. In der Gesamtbevölkerung Deutschlands hätten 27 Prozent der Menschen aus dieser Altersgruppe einen akademischen Abschluss.
Trotz des hohen Qualifikationsniveaus ist dem Bundesamt zufolge die Erwerbsbeteiligung der seit Anfang 2022 aus der Ukraine Eingewanderten deutlich geringer als in der Gesamtbevölkerung. Von den Frauen und Männern zwischen 25 und 59 Jahren seien lediglich 19 Prozent der Eingewanderten aus der Ukraine erwerbstätig. Die Erwerbstätigenquote in der Gesamtbevölkerung sei in dieser Altersgruppe mit 85 Prozent mehr als viermal so hoch.