Genf (epd). Die UN haben die Verteilung von Hilfsgütern im Gaza-Streifen aufgrund der Intensität der Kämpfe und der Bewegungseinschränkungen auf den Hauptstraßen weitgehend eingestellt. Begrenzte Hilfe für die notleidende palästinensische Bevölkerung finde noch im Bezirk Rafah im Süden statt, teilte das UN-Büro zur Koordinierung humanitärer Hilfe am Dienstag in Genf mit.
Zudem sei die Fähigkeit der UN und anderer Organisationen, eingehende Hilfsgüter zu empfangen, in den letzten Tagen erheblich beeinträchtigt worden. Gründe seien der Mangel an Lastwagen und an Treibstoff im Gaza-Streifen sowie Stromausfälle und die zunehmende Zahl von Mitarbeitern, die aufgrund der Kämpfe nicht zum Grenzübergang Rafah reisen können. Der Großteil der Hilfsgüter kommt aus Ägypten über Rafah in den Gaza-Streifen.
In Rafah litten Tausende Binnenvertriebene unter extremen Bedingungen, sowohl innerhalb als auch außerhalb der Unterkünfte, hieß es weiter. Große Menschenmengen warteten stundenlang vor den Zentren für die Verteilung von Hilfsgütern. Sie benötigten dringend Nahrungsmittel, Wasser, Unterkünfte, medizinische Versorgung und Schutz. Der Mangel an Toiletten könne zur Ausbreitung von schweren Krankheiten führen.
Die Terrorgruppe Hamas hatte Israel am 7. Oktober überfallen, etwa 1.200 Menschen getötet und rund 240 Geiseln genommen. Israels Armee reagierte mit einem massiven Beschuss des Gaza-Streifens und riegelte das Gebiet ab, das die Hamas beherrscht. Die Hamas und israelische Truppen liefern sich heftige Bodenkämpfe. Tausende Menschen kamen bislang ums Leben. Inzwischen sind weite Teile des Gebiets verwüstet.