Nürnberg (epd). Der Anteil von Frauen in Führungspositionen wächst nur langsam. Sie haben einer Studie zufolge 28 Prozent der obersten Führungspositionen inne - das entspricht einer Erhöhung um drei Prozentpunkte in knapp 20 Jahren. Da der Anteil von Frauen an allen Beschäftigten bei 44 Prozent liegt, bleibt ihre Unterrepräsentation in Führungspositionen bestehen, wie eine am Dienstag veröffentlichte Studie des Nürnberger Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) zeigt.
Auf der zweiten Führungsebene sind Frauen nach den Angaben mit 41 Prozent deutlich häufiger vertreten. Seit 2016 habe sich dieser Anteil jedoch nicht mehr erhöht. „Sowohl betriebliche Rahmenbedingungen wie die Dauer und Flexibilität von Arbeitszeiten als auch die persönliche Lebenssituation von potenziellen Führungskräften entscheiden darüber, ob sie in Führungspositionen aufsteigen“, erläuterte IAB-Forscherin Susanne Kohaut.
23 Prozent der privatwirtschaftlichen Betriebe in Deutschland ermöglichen es laut Studie Führungskräften, in Teilzeit zu arbeiten. Im Vergleich zum Jahr 2014 habe sich dieser Anteil um sieben Prozentpunkte erhöht. Während es im Jahr 2014 häufiger Betriebe im Westen waren, die Führung in Teilzeit ermöglichten, lasse sich acht Jahre später kein Unterschied mehr zwischen West- und Ostdeutschland feststellen.
In 13 Prozent aller privatwirtschaftlichen Betriebe werde mindestens eine Position auf der obersten oder zweiten Führungsebene in Teilzeit ausgeübt. Fast drei Viertel aller Teilzeit-Führungspositionen in der Privatwirtschaft seien von Frauen besetzt. „Die Bereitschaft von Arbeitgebern, Führen mit reduzierter Arbeitszeit zu ermöglichen, kann insbesondere für Personen mit Betreuungspflichten einen Weg darstellen, den beruflichen Aufstieg trotz familiärer Pflichten zu meistern“, ergänzte Arbeitsmarktforscherin Iris Möller.
Die Studie beruht auf den Daten des IAB-Betriebspanels, einer repräsentativen Befragung, an der jährlich gut 15.000 Betriebe teilnehmen.