Frankfurt a.M. (epd). Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) dringt auf eine ungebrochene Unterstützung der Ukraine im russischen Angriffskrieg. Russland kämpfe für eine Weltordnung der imperialen Gewalt, „in der internationales Recht nichts, die Macht des Stärkeren dagegen alles und die Bereitschaft zum eklatanten Regelbruch ein strategischer Vorteil ist“, schrieb Baerbock in einem Gastbeitrag für die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (Montag) und fragte: „Wo wären wir, wenn sich dieses Prinzip der absoluten Ruchlosigkeit durchsetzen würde?“
„Wir unterstützen die Ukraine nicht nur aus Loyalität zu einem Freund. Wir unterstützen sie, damit sie ihre Menschen aus der Hölle befreit“, argumentierte die deutsche Außenministerin. Die Hilfe liege im deutschen Sicherheitsinteresse: „Es waren die mutigen Männer und Frauen in der Ukraine, die verhindert haben, dass der Krieg auf andere europäische Länder wie Moldau übergreift.“
Ein sogenanntes Einfrieren des Krieges würde laut Baerbock bedeuten, die Ukraine ihrer Souveränität und Identität zu berauben. „Und es hieße, dass die russische Bedrohung für Europas Sicherheit fortbestünde. Es wäre die strategische Gelegenheit für Putin, seine militärische Schlagkraft wiederherzustellen und früher oder später noch härter vorzugehen, im Zweifel auch über die Ukraine hinaus“, warnte sie.