WHO: Mindestens 12.260 Menschen im Sudan gestorben

WHO: Mindestens 12.260 Menschen im Sudan gestorben

Genf (epd). In dem Konflikt im Sudan zwischen Armee und Milizen sind laut der Weltgesundheitsorganisation seit Mitte April mindestens 12.260 Menschen getötet worden. Mehr als 33.000 Menschen hätten durch die Gewalt Verletzungen erlitten, sagte der WHO-Beauftragte im Sudan, Mohammad Taufiq Mashal, am Freitag während einer Pressekonferenz in Genf.

Zusätzlich seien viele Menschen aufgrund des Zusammenbruchs des Gesundheitswesens ums Leben gekommen. Ein Großteil der Bevölkerung habe keinen Zugang zu dringenden chirurgischen Eingriffen, Medikamenten gegen Herzkrankheiten, Bluthochdruck, Krebs, Diabetes und Dialysediensten. Mütter und ihre kleinen Kinder müssten ohne Gesundheitsfürsorge leben, außerdem fehlten Behandlungsmöglichkeiten gegen Unterernährung und Ausbrüche infektiöser Krankheiten.

Der WHO-Beauftragte verwies auf die sich ausbreitende Cholera, an der bereits 170 Menschen gestorben seien. Er betonte weiter, dass 6,8 Millionen Menschen vor der Gewalt geflüchtet seien. Damit handele es sich bei dem Sudan-Konflikt um die größte aktuelle Flüchtlingskrise weltweit.

Im Sudan war am 15. April ein Machtkampf zwischen der regulären Armee und den paramilitärischen „Rapid Support Forces“ (RSF) eskaliert. Seitdem gibt es Kämpfe in vielen Teilen des Landes, vor allem in der Hauptstadt Khartum und der westlichen Darfur-Region.