Frankfurt a.M. (epd). Ein entdeckter Gewölbekeller der früheren Judengasse in Frankfurt am Main soll für historisch-politische Bildung des Jüdischen Museums genutzt werden. Der Keller unter dem Haus „An der Staufenmauer 11“ nahe der zentral gelegenen Konstablerwache solle als öffentlicher Raum für Ausstellungsstücke und Veranstaltungen dienen, teilte die Stadt am Donnerstag mit. Bislang sei kein Überbleibsel der Frankfurter Judengasse bekannt, das sich in einem ähnlich guten, da komplett erhaltenen, Zustand befinde.
Das Jüdische Museum will den Angaben zufolge den Gewölbekeller nutzen, um besonders den Kampf um Gleichberechtigung von Jüdinnen und Juden in der Stadtgesellschaft bekanntzumachen. Dabei wolle es mit anderen Museen und Kultureinrichtungen kooperieren. Als Auftakt für die neue Nutzung des Gewölbekellers sei ein zweites „Mapping-Memories-Festival“ vom 21. bis 24. März 2024 geplant.
Der Privateigentümer und das Kulturamt haben sich der Stadt zufolge auf eine Anmietung des Gewölbes für zunächst zwei Jahre verständigt. Für den zweijährigen Kulturbetrieb ist ein Budget von rund 480.000 Euro vorgesehen. Das Grundstück gehörte einst Joseph Moses Rindskopf, der 1809 anstelle von fünf niedergebrannten Häusern der Judengasse dort ein Stadtpalais errichtete.