Nairobi, Niamey (epd). Die Militärregierung im Niger hat laut Medien zwei Abkommen zur Zusammenarbeit mit der Europäischen Union aufgekündigt. In einem Brief an die EU-Delegation habe das nigrische Außenministerium sowohl die zivile als auch die militärische Mission beendet, berichtete das Onlineportal „ActuNiger“ am Dienstag. Bis zu dem Putsch Ende Juli galt das westafrikanische Land als einer der letzten stabilen Partner der Europäischen Union in der Sahelregion.
Bei den beiden Missionen handelt es sich laut „ActuNiger“ um die zivile Beratungsmission Eucap sowie die Ausbildungsmission EUMPM. Die Beteiligung der Bundeswehr an EUMPM ist derzeit ausgesetzt.
Bereits Ende November nahm die Junta um General Abdourahamane Tiani ein Gesetz zurück, das die Migration in Richtung Nordafrika begrenzt hatte. Das 2015 auch auf Drängen der EU in Kraft getretene Gesetz untersagte jeglichen Transport von Migranten und Flüchtlingen Richtung Norden. Die EU hatte im Gegenzug Milliardenhilfen versprochen.
Unter Tiani wendet sich der Sahel-Staat offenbar Russland zu - wie auch die Nachbarländer Mali und Burkina Faso, wo ebenfalls Militärs die Macht übernommen haben. Laut Medienberichten vereinbarte Tiani am Montag mit Vertretern aus Russland eine Stärkung der militärischen Zusammenarbeit.