Williamson wurde bereits aus dem Generalkapitel, der Führungsspitze der Piusbruderschaft, ausgeschlossen, alle Tätigkeiten bis auf das Predigen sind ihm verboten. Der deutsche Distriktsobere der Traditionalisten, Niklaus Pfluger, erklärte, eine Trennung sei unvermeidlich, falls Williamson seine Angriffe im Internet auf die Leitung der Gemeinschaft nicht einstelle.
Auf Internetforen der Traditionalisten wird bereits über ein Auseinanderbrechen der Gemeinschaft spekuliert, falls der Brite aus der Reihe der vier Bischöfe der Bruderschaft verbannt werden sollte.
Williamson beleidigt seine eigene Leitung
Der Bischof hatte Pfluger im Netz als bösartigen Geist beschimpft. Den Generaloberen der Bruderschaft, Erzbischof Bernard Fellay, nannte er durchtrieben. In der aktuellen Ausgabe der traditionalistischen Monatszeitschrift "Kirchliche Umschau" bezeichnete Pfluger es als Tragödie, dass Williamson die Autorität Fellays seit Jahren nicht mehr anerkenne.
Seit dem Beginn der Verhandlungen mit dem Vatikan über eine Rückkehr in die katholische Kirche, die vor wenigen Monaten scheiterten, wird über ein Auseinanderbrechen der Traditionalisten spekuliert.
Die Bruderschaft war aus Protest gegen die Reformen des Zweiten Vatikanischen Konzils (1962-65) gegründet worden. Die vom Vatikan geforderte Anerkennung von deren Lehren über die Anerkennung der Religionsfreiheit sowie den Dialog mit anderen Religionen und christlichen Konfessionen lehnte auch der als gemäßigt geltende Generalobere Bernard Fellay zuletzt ab.