Berlin (epd). Das Deutsche Kinderhilfswerk appelliert an Bundesfamilienministerin Lisa Paus (Grüne), die Kritik des Bundesrates an der geplanten Kindergrundsicherung eingehend zu prüfen. „Es muss dafür gesorgt werden, dass die Kindergrundsicherung zu einer echten Sozialreform zum Wohle der Kinder wird“, sagte Präsident Thomas Krüger am Mittwoch dem Evangelischen Pressedienst (epd).
In der Länderkammer war am vergangenen Freitag deutliche Kritik an den Plänen zu hören. Während die bayerische Familienministerin Ulrike Scharf (CSU) das Vorhaben der Kindergrundsicherung im Ganzen ablehnte, warben Ministerinnen von grün- und SPD-mitregierten Ländern für weitreichende Änderungen, wie sie auch von den verschiedenen Fachausschüssen gefordert und dem Bundesrat empfohlen werden. Unter anderem werden neue Doppelstrukturen befürchtet.
Krüger sagte, es müsse endlich gelingen, die beschämend hohe Kinderarmutsquote spürbar zu senken: „Dafür ist die Kindergrundsicherung ein wichtiger erster Schritt, aber eben auch nicht mehr.“ Für ein Gelingen der Reform brauche es die Unterstützung aus allen politischen Lagern, aber auch der betroffenen Verwaltungen.
„Auch wenn die Kindergrundsicherung nach jetzigem Planungsstand nicht der erhoffte große Wurf ist, begrüßen wir den Grundansatz, dass Kinder nicht weiter als Bittsteller von Sozialleistungen gesehen werden“, sagte der Präsident. Es sei wichtig, dass die Grundideen einer Kindergrundsicherung erhalten bleiben. Dazu gehörten die Entbürokratisierung, eine klare Anlaufstelle für Familien sowie eine finanzielle Ausgestaltung der Leistung, die allen Kindern Teilhabe ermögliche, unabhängig von ihrem Aufenthaltsstatus.