Berlin (epd). Nach einem Zeitungsbericht zufolge ist nach der Ausweitung stationärer Kontrollen durch die Bundespolizei auf die Grenzen zu Polen, Tschechien und der Schweiz am 16. Oktober die illegale Zuwanderung deutlich zurückgegangen. Wie eine der „Welt am Sonntag“ vorliegende Auswertung der Bundespolizei zeigt, werden inzwischen täglich bundesweit meist weniger als 300 unerlaubte Einreisen festgestellt. In den 30 Tagen vor Einführung dieser neuen Kontrollen waren es noch etwa 700 pro Tag.
Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) hatte stationäre Grenzkontrollen zu Polen, Tschechien und der Schweiz im Oktober bei der EU-Kommission angemeldet und seitdem mehrfach verlängert. An der deutsch-österreichischen Grenze gibt es seit der Fluchtbewegung 2015 bereits stationäre Kontrollen.
Seit Februar waren die unerlaubten Einreisen angestiegen, berichtete die „Welt am Sonntag“. So wurden an den 30 Tagen vor dem 16. Oktober an den Grenzen zu den drei Ländern sowie Österreich (wo bereits seit 2015 kontrolliert wird) insgesamt noch 18.492 illegale Einreisen registriert. Im Zeitraum danach waren es lediglich 11.029 - das bedeutet ein Minus von 40,4 Prozent. Besonders stark gingen die Zahlen am polnischen Abschnitt zurück: 6.411 Fällen standen nur noch 2.795 Fälle gegenüber - ein Rückgang von 56 Prozent.
Die Bundespolizei führt dem Zeitungsbericht zufolge die „derzeitigen Rückgänge“ auf mehrere Ursachen zurück. Wie die Behörde der Zeitung mitteilte, ist vor allem davon auszugehen, dass die „in Deutschland vorübergehend eingeführten Binnengrenzkontrollen zu einem generellen Rückgang der Transitmigration durch Polen, Tschechien und die Slowakei geführt hätten, wozu auch die dortigen vorübergehenden Binnengrenzkontrollen gleichwohl beigetragen haben dürften“. Zudem hätten „Maßnahmen der serbischen Sicherheitsbehörden an der Grenze zu Ungarn zu einem erheblichen Rückgang unerlaubter Grenzübertritte nach Ungarn geführt, was sich auf die illegale Migration, im weiteren Verlauf bis nach Deutschland, auswirkt“, hieß es weiter.