Frauenrat: Gefährlichster Ort für Frauen eigenes Zuhause

Frauenrat: Gefährlichster Ort für Frauen eigenes Zuhause

Berlin (epd). Anlässlich des Internationalen Tags zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen und Mädchen am Samstag hat der Deutsche Frauenrat darauf hingewiesen, dass der gefährlichste Ort für Frauen das eigene Zuhause ist. „Nicht im nächtlichen Park oder in der dunklen Unterführung sind Frauen in Deutschland nämlich am meisten gefährdet, sondern im eigenen Wohnzimmer“, sagte Sylvia Haller, Gewaltschutzexpertin beim Deutschen Frauenrat, der Mediengruppe Bayern (Samstag).

Jede Stunde erlebten mehr als 14 Frauen in Deutschland Partnerschaftsgewalt, sagte Haller weiter. 2022 habe es laut dem Lagebild des Bundeskriminalamts 454 weibliche Betroffene von Tötungsdelikten gegeben. 118 davon stünden nach Recherchen des Frauenrats im Zusammenhang mit einer Partnerschaft oder Ex-Partnerschaft. Wichtig sei, so Haller, „dass die Partner und Ex-Partner als Täter klar benannt werden. Ebenso wie die Räume und Umstände, in denen diese Frauen getötet wurden“, sagte sie der Mediengruppe.

Deutschland könne beim Schutz von Frauen vor Gewalt vieles besser machen. „Schutz ist nur möglich, wenn es wirklich effektive Schutzmaßnahmen für alle Frauen gibt. Und dazu zählen genügend Plätze in Frauenhäusern und gut erreichbare Angebote in den Frauenberatungsstellen“, wies Haller auf die dazu notwendige ausreichende Finanzierung hin.