Hilfe für vertriebene Afghanen wegen Geldmangel gefährdet

Hilfe für vertriebene Afghanen wegen Geldmangel gefährdet

Kabul, Genf (epd). Erhebliche Finanzlücken und der bevorstehende strenge Winter gefährden die Hilfe des Welternährungsprogramms für vertriebene Menschen in Afghanistan. Die Unterstützung für afghanische Familien, die Pakistan verlassen müssen, stehe auf der Kippe, warnte das WFP am Donnerstag in Kabul.

Das WFP brauche dringend 27,5 Millionen US-Dollar, um in Afghanistan insgesamt eine Million Rückkehrer aus Pakistan zu unterstützen. „Das WFP-Programm in Afghanistan ist bereits stark unterfinanziert, und ohne zusätzliche Mittel werden wir nicht in der Lage sein, unsere Unterstützung für diese Familien fortzusetzen“, sagte die WFP-Landesdirektorin für Afghanistan, Hsiao-Wei Lee.

In Afghanistan warte eine düstere Zukunft auf die Angekommenen. In dem Land unter Herrschaft der radikalislamischen Taliban wisse ein Drittel der Menschen nicht, woher ihre nächste Mahlzeit kommen soll. In diesem Monat habe das WFP bereits 250.000 der vertriebenen Menschen unterstützt.

Die meisten Familien, die die Grenze überqueren, kämen hungrig und verzweifelt an. Das WFP versorge bislang alle ankommenden Familien mit Essen und Bargeld, um Lebensmittel oder andere Grundgüter zu kaufen. Pakistan hatte Anfang Oktober Ausländern ohne gültige Aufenthaltspapiere ein Ultimatum gestellt, bis Ende des Monats das Land zu verlassen.

Das betraf insgesamt etwa 1,7 Millionen der rund vier Millionen in Pakistan lebenden Afghaninnen und Afghanen. Seither sind viele Menschen zurückgekehrt oder abgeschoben worden. Das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen mit Sitz in Rom ist nach eigenen Angaben die weltweit größte humanitäre Organisation.