Frankfurt a.M. (epd). Das Seenotrettungsschiff „Geo Barents“ ist mit Dutzenden Menschen an Bord auf dem Weg nach Ravenna. Die italienischen Behörden hätten den Rettern den weit entfernten Hafen im Norden des Landes zugewiesen, erklärte die Hilfsorganisation „Ärzte ohne Grenzen“ am Sonntag auf dem Netzwerk X, vormals Twitter. Die Bitte um einen näheren Anlaufpunkt wegen sich verschlechternder Wetterbedingungen sei unbeantwortet geblieben.
Die Crew der „Geo Barents“ hatte am Freitag nach Angaben der Betreiberorganisation 57 Flüchtlinge und Migranten aus dem Mittelmeer gerettet. Die Menschen, darunter elf unbegleitete Minderjährige, seien auf einem Holzboot in Seenot geraten.
Das Mittelmeer zählt zu den gefährlichsten Fluchtrouten weltweit. Seit Beginn des Jahres kamen laut der Internationalen Organisation für Migration (IOM) bei der Überquerung bereits fast 2.500 Menschen ums Leben oder sie werden vermisst. Die Dunkelziffer liegt vermutlich deutlich höher. Eine staatlich organisierte Rettungsmission gibt es zurzeit nicht.
