Berlin (epd). Zum 85. Jahrestag der Gewaltexzesse gegen die jüdische Bevölkerung in der Pogromnacht vom 9. November 1938 haben die Spitzen des Staates gemeinsam mit dem Zentralrat der Juden in Deutschland der Opfer gedacht. Zu einer Gedenkveranstaltung am Donnerstag in der Synagoge in Berlin, die nach den Terrorangriffen der Hamas auf Israel zum Ziel eines Brandanschlags wurde, kamen unter anderem Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), zahlreiche weitere Mitglieder des Bundeskabinetts sowie Bundestagspräsidentin Bärbel Bas (SPD) und weitere Mitglieder des Parlamentspräsidiums. Von Scholz und Zentralratspräsident Josef Schuster wurden Ansprachen erwartet.
Bei den Novemberpogromen vor 85 Jahren gingen die Nationalsozialisten mit offener Gewalt gegen die jüdische Minderheit vor. Höhepunkt war die Reichspogromnacht vom 9. auf den 10. November 1938. Es brannten unzählige Synagogen, jüdische Geschäfte und Wohnungen wurden verwüstet und jüdische Bürger misshandelt und getötet. Drei Jahre vor Beginn der systematischen Massendeportationen und nach zahlreichen rechtlichen Diskriminierungen erhielt die Verfolgung der Juden mit den Ausschreitungen einen neuen Charakter.