Nairobi, Goma (epd). Im Kongo wollen die Armee und die UN-Mission Monusco gemeinsam die östliche Provinzhauptstadt Goma vor Rebellen schützen. Dabei gehe es vor allem um Verteidigung, erklärten Militär und UN am Freitag laut einem Bericht des UN-finanzierten Senders Radio Okapi. Die Operation könne aber im Ernstfall auch in die Offensive gehen, sagte demnach Monusco-Kommandant Otávio Rodrigues de Miranda Filho.
Im Ostkongo kämpfen zahlreiche Rebellenorganisationen und die Armee um die Macht und die Kontrolle über die reichen Rohstoffvorkommen. Aktuell geht die Gefahr für Goma, der Hauptstadt der Provinz Nord-Kivu, vor allem von den M23-Rebellen aus, die laut UN von Ruanda unterstützt werden. Seit einer Woche kämpfen die M23-Rebellen gegen die kongolesische Armee um die Kontrolle über Gebiete nur wenige Kilometer von der Stadt entfernt, die auch das Wirtschaftszentrum der Region ist. 2012 hatte die Miliz es geschafft, Goma für zehn Tage zu besetzen.
Eigentlich soll die Monusco das Land nach dem Willen der Regierung bis Ende des Jahres verlassen. Ob sich der Abzug aufgrund der Operation in Goma verzögert, war zunächst nicht klar. Nach Aussagen von Präsident Felix Tshisekedi haben es die Blauhelmsoldaten trotz ihrer 25-jährigen Präsenz im Land nicht geschafft, die bewaffneten Rebellionen zu bewältigen und die Zivilbevölkerung zu schützen. Der Kongo solle zum Hauptakteur der eigenen Stabilität werden, forderte er.
Die Monusco hat fast 18.000 Mitarbeiter im Land, darunter mehr als 12.000 Soldaten, und gehört zu den größten UN-Missionen weltweit. Experten befürchten, dass sich der Abzug negativ auf die bereits fragile Sicherheitslage auswirken könnte. Besonders Vertriebene, die wegen der Gewalt durch zahlreiche Milizen ihre Dörfer verlassen mussten, werden von Monusco-Soldaten geschützt und sind auf Hilfe angewiesen. Allein im Oktober hatten 2.000 Zivilisten rund um Kitshanga in der nahen UN-Basis Zuflucht gesucht.