UN: Gesundheitsversorgung im Sudan immer schlechter

UN: Gesundheitsversorgung im Sudan immer schlechter

Nairobi, Genf (epd). Der bewaffnete Konflikt im Sudan hat laut den Vereinten Nationen verheerende Auswirkungen auf die medizinische Versorgung in dem Land. In den am schlimmsten betroffenen Gebieten sei nur noch etwa ein Viertel der Krankenhäuser funktionsfähig, erklärte der Vertreter der Weltgesundheitsorganisation (WHO) für den Sudan, Ni’ma Saeed Abid, am Dienstag in Genf. Gleichzeitig werde der Bedarf durch Verwundete, aber auch durch den Ausbruch von Epidemien immer größer.

Drei Bundesstaaten haben seit Ende September Cholera Ausbrüche erklärt. Dazu kommen mehr Fälle von Masern und Dengue-Fieber. Besonders betroffen sind demnach die rund viereinhalb Millionen Vertriebenen, die oft beengt und unter unzureichenden hygienischen Bedingungen leben müssen. Krankheitsausbrüche seien insbesondere für die steigende Zahl mangelernährter Kinder gefährlich, erklärte Abid. Allein bis zum Alter von fünf Jahren seien mehr als 700.000 Kinder im Sudan mangelernährt.

Hintergrund für den Konflikt ist ein Machtkampf zwischen der regulären Armee und den paramilitärischen „Rapid Support Forces“ (RSF), der Mitte April eskaliert ist. Seitdem gab es laut der WHO 60 Angriffe auf Gesundheitseinrichtungen. Zudem habe das Personal in vielen Fällen seit Monaten keinen Lohn mehr erhalten. Große Teile der zivilen Infrastruktur in den umkämpften Gebieten sind zerstört, besonders in der Hauptstadt Khartum.

Derzeit finden in der saudischen Stadt Dschidda Verhandlungen über eine Feuerpause statt, die USA und Saudi-Arabien vermitteln. Vergangenen Vereinbarungen für Feuerpausen wurden von beiden Seiten gebrochen.