EU-Luftbrücke bringt mehr als 90 Tonnen Hilfsgüter nach Afghanistan

EU-Luftbrücke bringt mehr als 90 Tonnen Hilfsgüter nach Afghanistan

Brüssel, Herat (epd). Die Europäische Union hat 92 Tonnen Hilfsgüter in den von mehreren schweren Erdbeben verwüsteten Westen Afghanistans gebracht. Ein Flugzeug mit den Gütern sei am Montag in Herat gelandet, teilte die EU-Kommission in Brüssel mit. Anfang Oktober erschütterte eine Serie verheerender Erdbeben den Westen Afghanistans. Die EU hat deshalb eine humanitäre Luftbrücke eingerichtet. Die EU sei fest entschlossen, dem afghanischen Volk zu helfen, erklärte der zuständige EU-Kommissar Janez Lenarcic am Montag in Brüssel.

Ein Großteil der Fracht besteht demnach aus Ausrüstung und stammt aus den Mitteln der EU. Aber auch die Weltgesundheitsorganisation beteiligte sich mit Medikamenten an der Aktion und das Welternährungsprogramm spendete Lebensmittel, wie die Kommission mitteilte. Außerdem hieß es, ein zweiter und dritter Flug nach Herat und Kabul sollten in Kürze folgen.

Durch die schweren Erdbeben und zahlreiche Nachbeben sind nach Angaben der Diakonie Katastrophenhilfe etwa 2.500 Menschen ums Leben gekommen und Hunderte Familien in der westlichen Provinz Herat obdachlos geworden. Unicef zufolge sind mehr als 90 Prozent der Opfer Frauen und Kinder.

In Afghanistan herrscht eine der schlimmsten humanitären Katastrophen weltweit. Dennoch haben die Vereinten Nationen bereits vor den Beben eine massive Finanzierungslücke für ihre Hilfsprogramme in dem Land beklagt.

Die EU hat im Anschluss an die Erdbeben in Afghanistan ein humanitäres Hilfspaket verabschiedet. Zusammen mit den geplanten Flügen beläuft sich die EU-Hilfe auf 4,5 Millionen Euro.