Genf (epd). Die Zahl der Menschen auf der Flucht hat laut UN Ende September schätzungsweise die Zahl von 114 Millionen überschritten. Die Menschen seien vor Krieg, Verfolgung, Gewalt und Menschenrechtsverletzungen geflohen, teilte das UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR am Mittwoch in Genf in seinem Halbjahresbericht 2023 mit.
Hauptursachen für Vertreibungen in der ersten Jahreshälfte 2023 seien der Angriffskrieg Russlands in der Ukraine und die bewaffneten Konflikte im Sudan, in der Demokratischen Republik Kongo und in Myanmar gewesen. Auch die Krisen in Somalia und in Afghanistan hätten zu Flüchtlingsbewegungen geführt.
Der „Mid-Year Trends Report“ des UNHCR analysiert Vertreibungen in den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres. Demnach waren Ende Juni weltweit 110 Millionen Menschen auf der Flucht, das seien 1,6 Millionen mehr Kinder, Frauen und Männer als noch Ende 2022. Schätzungsweise vier Millionen weitere Menschen seien bis Ende September geflohen. Mehr als die Hälfte der Flüchtlinge und Vertriebenen harrten im eigenen Land aus.
Der Nahost-Konflikt, der am 7. Oktober mit dem Überfall der Terrororganisation Hamas auf Israel begann, befindet sich laut UNHCR außerhalb des Berichts-Zeitraums. Die aktuellen Vertreibungen in Nahost seien daher nicht berücksichtigt worden.