Münster (epd). Die Interventionsarbeit im Bistum Münster zur Aufklärung von sexuellem Missbrauch wird zum 1. Januar 2024 personell neu aufgestellt. Ab dem neuen Jahr wird es mit Eva-Maria Kapteina (35) und Stephan Baumers (46) zwei gleichberechtigte Interventionsbeauftragte geben, wie das Bistum am Mittwoch mitteilte. Die beiden folgen auf den Juristen Peter Frings (65), der 2019 die damals neu geschaffene Stelle übernommen hatte und nun zum Jahreswechsel in den Ruhestand geht. Zuvor war er lange Zeit Justiziar des Caritasverbands für die Diözese Münster gewesen.
Der ausgebildete Sozialpädagoge Baumers, der seit 2020 in der Interventionsstelle tätig ist, wird künftig mit der Essener Juristin Kapteina zusammenarbeiten. Die 35-Jährige arbeitet bislang als selbstständige Rechtsanwältin, darunter auch im Sexualstrafrecht. Als Interventionsbeauftragte wird sie demnach vor allem für die juristischen Fragen zuständig sein, die mit dieser Aufgabe verbunden sind. Brandners Schwerpunkte bleiben die Kontaktpflege mit Betroffenen sowie die Unterstützung bei Anträgen auf Leistungen in Anerkennung des Leids.
Die Interventionsstelle des Bistums Münster geht Hinweisen auf Missbrauch durch ehrenamtliche oder berufliche Mitarbeiter in der katholischen Kirche nach. Aufgaben der Interventionsbeauftragten sind die Koordinierung notwendiger Maßnahmen, die mögliche Hinzuziehung externer Fachleute und die Kontaktaufnahme zur Staatsanwaltschaft und anderen zuständigen Behörden. Zudem leisten sie Unterstützung bei kirchenrechtlichen Voruntersuchungen und sollen dafür sorgen, dass etwa Pfarreien, in denen es Fälle sexuellen Missbrauchs gab, Beratung und Hilfe erhalten, wie es hieß.