Berlin (epd). Hilfsangebote für suizidgefährdete Menschen müssen nach Ansicht von Fachleuten finanziell besser gefördert werden. Mit Hilfe eines Bundesförderprogramms Suizidprävention sollten Bund und Länder gemeinsam entsprechende Einrichtungen, Angebote und Netzwerke erhalten und weiterentwickeln, erklärten Vertreter des Nationalen Suizidpräventionsprogramms (NaSPro) für Deutschland am Dienstag.
Unter anderem müsse eine zentrale Informations- und Koordinationsstelle mit einer allzeit erreichbaren Telefonnummer eingerichtet und finanziert werden. Dabei verwies das Experten-Netzwerk NaSPro auf die derzeit prekäre Lage vieler Hilfsangebote und deren fehlende Anschlussfinanzierung.
Die Fachleute fordern vom Bund für das kommende Haushaltsjahr mindestens 20 Millionen Euro für die Suizidprävention. Georg Fiedler von der Deutschen Akademie für Suizidprävention verwies dabei auf einen entsprechenden Beschluss des Bundestages vom Juli dieses Jahres, der die Förderung dieser Arbeit bekräftigte. Unterstützt werden die Forderungen durch einen in der vergangenen Woche veröffentlichten „Kasseler Aufruf 2023“ von mehr als 100 Fachleuten. Darin fordern sie mehr Mittel für die Suizidprävention im Bundeshaushalt 2024.
2021 nahmen sich laut Deutscher Akademie für Suizidprävention mehr als 9.000 Menschen das Leben. Mehr als 100.000 Menschen versuchten, sich das Leben zu nehmen.