Düsseldorf (epd). Mehrere Hundert Menschen haben am Samstag gegen eine AfD-Kundgebung in Düsseldorf protestiert. An den Protesten auf dem Frankenplatz nördlich der Innenstadt beteiligten sich rund 400 Menschen, wie eine Sprecherin der Polizei mitteilte. Zu der AfD-Versammlung kamen demnach rund 100 Personen. Die AfD wollte mit der Versammlung gegen eine Zentrale Unterbringungseinrichtung für Flüchtlinge protestieren, die im Stadtteil Golzheim entstehen soll. Größere Zwischenfälle gab es nach Angaben der Polizei nicht.
Die Bündnisse „Düsseldorfer Appell“ und „Düsseldorf stellt sich quer“ hatten zu den Protesten gegen die AfD-Kundgebung aufgerufen. Die Gegenkundgebung stand unter dem Motto „Entgegentreten“. Die Veranstalter der Demonstrationen warfen der AfD vor, bei den Protesten gegen die vom Land geplante Flüchtlingseinrichtung rassistische Ressentiments und Ängste vor schutzbedürftigen Menschen zu schüren.
Der Superintendent des Kirchenkreises Düsseldorf, Heinrich Fucks, unterstrich, angesichts der Stimmungsmache gegen Minderheiten und Flüchtlingen sei es wichtig, „Verantwortung für Demokratie und Rechtsstaat, für Gemeinwohl und Solidarität“ zu übernehmen. Von Parteien wie der AfD werde versucht, „Menschen aufzuwiegeln und antidemokratische Stimmung zu machen“, sagte er in seiner Rede.
In Golzheim ist eine Zentrale Unterbringungseinrichtung für Flüchtlinge des Landes NRW geplant, die bis zu 640 Plätze bieten soll. Bei dem Objekt handelt es sich um ein zentral gelegenes Bürogebäude mit mehr als 8.000 Quadratmetern Nutz- und Lagerfläche. Die Einrichtung soll ab dem vierten Quartal 2024 Flüchtlinge aufnehmen. Die Anwohner sollen am 18. November auf einer öffentlichen Veranstaltung über die Pläne informiert werden.