Brüssel, Straßburg (epd). EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat angesichts der Explosion in einem Krankenhaus im Gaza-Streifen den Schutz von Zivilisten im Nahost-Konflikt angemahnt. „Es gibt keine Entschuldigung, ein Krankenhaus voll mit Zivilisten anzugreifen“, sagte sie am Mittwochmorgen vor dem Europaparlament in Straßburg. Die Umstände müssten aufgeklärt werden. Wer dafür verantwortlich sei, müsse zur Rechenschaft gezogen werden.
Wie es zu der Explosion in dem Krankenhaus kam, war Medienberichten zufolge zunächst unklar. Die radikalislamische Hamas habe Israel beschuldigt. Laut der israelischen Regierung sei ein fehlgeschlagener Angriff der palästinensischen Terrororganisation „Islamischer Dschihad“ die Ursache.
Der Angriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober habe gewaltige geopolitische Konsequenzen, erklärte von der Leyen. „Aber es gibt nichts Unausweichliches in dieser Situation. Instabilität kann eingedämmt werden. Dialog zwischen Israel und seinen Nachbarn kann und muss anhalten.“ Gerade jetzt sei die Zeit der Diplomatie, betonte von der Leyen.
Israel habe das Recht, sich selbst zu verteidigen, in Einklang mit dem internationalen Recht. „Es ist kein Widerspruch, Israel solidarisch zur Seite zu stehen und in unserem Handeln die humanitäre Lage der Menschen im Gaza-Streifen zu achten.“ Die Hamas seien Terroristen, und auch die Palästinenser litten unter ihrem Terror.
Die humanitäre Lage im Gaza-Streifen werde von Stunde zu Stunde dramatischer. Humanitäre Hilfe müsse dringend die Palästinenser erreichen. „Das ist, warum wir entschieden haben, unsere humanitäre Hilfe für Zivilisten in Gaza zu verdreifachen“, sagte von der Leyen. Die EU hat bereits eine Luftbrücke nach Ägypten eingerichtet.