Knobloch kritisiert Pro-Hamas-Demonstrationen auf deutschen Straßen

Knobloch kritisiert Pro-Hamas-Demonstrationen auf deutschen Straßen

Augsburg (epd). Die Vorsitzende der Israelitischen Kultusgemeinde für München und Oberbayern, Charlotte Knobloch, hat den Umgang der Politik mit den Pro-Hamas-Demonstrationen in Deutschland scharf kritisiert. „Es ist eine Schande, wenn die Politik in einem Land wie Deutschland es zulässt, dass Menschen aus Freude über den Mord an Juden auf der Straße tanzen“, sagte Knobloch der „Augsburger Allgemeinen“ (Samstag).

Vorgänge wie zuletzt in München, wo etwa 200 Menschen gegen Israel demonstrierten, machten sie sehr wütend, fügte die frühere Präsidentin des Zentralrates der Juden in Deutschland hinzu. „Wir hatten unsere Veranstaltung auf der einen Seite des Münchner Rathauskomplexes, am Odeonsplatz. Und auf der anderen, am Marienplatz, wird gegen Israel gehetzt. Ja wo sind wir denn?“, sagte Knobloch.

Knobloch begrüßte zugleich die Regierungserklärung von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und die Aussage, die Sicherheit Israels sei deutsche Staatsräson. „Ich verstehe den Satz so, dass Israel sich jederzeit an Deutschland wenden kann und die Hilfe bekommt, die es braucht, wenn das nötig ist. Mit anderen Worten also, dass Israel im Ernstfall nicht alleine ist.“