Berlin (epd). Die Berliner Gedenk- und Bildungsstätte Haus der Wannsee-Konferenz hat am Mittwoch weitere Dokumente der jüdischen Familie Chotzen übernommen. Angehörige übergaben unter anderem Briefe und Fotografien an das Archiv, wie die Gedenkstätte mitteilte. Sie verfügt bereits über eine Chotzen-Sammlung, die auf dem 1992 übernommenen Nachlass des Holocaustüberlebenden Eppi Chotzen basiert.
Direktorin Deborah Hartmann erklärte, die neuen Dokumente seien eine wichtige Ergänzung und für die Bildungs- und Forschungsarbeit von großem Wert. Am Beispiel der Geschichte der jüdischen Berliner Familie Chotzen hat das Haus der Wannsee-Konferenz bereits Bildungsangebote zur Verfolgung in der NS-Zeit erarbeitet. Viele Dokumente und Fotografien sind auch auf einer eigenen Internetseite zur Familiengeschichte Chotzen von 1914 bis heute zu sehen.
Dabei geht es unter anderem um Elsa Arndt, die 1914 Josef Chotzen heiratete und zum Judentum übertrat. Sie hatten die vier Kinder Eppi, Hugo-Kurt (Bubi), Erich und Ullrich (Ulli). Josef Chotzen starb 1942 in Berlin, den Angaben zufolge auch infolge der Bedingungen schwerer Zwangsarbeit. Außer dem Sohn Eppi und der Schwiegertocher Ruth wurde die gesamte Familie in der NS-Zeit ermordet. Mutter Elsa blieb in Berlin, da sie als Konvertitin nicht unter die rassistische NS-Definition des „Juden“ fiel.