Berlin (epd). Deutsche Entwicklungsorganisationen warnen vor einem Streichen der Hilfen für die notleidende Bevölkerung im Gaza-Streifen. Die Versorgung mit Hilfsgütern müsse trotz der Eskalation im Nahost-Konflikt möglich bleiben und finanziert werden, erklärte der Dachverband Venro am Mittwoch in Berlin.
Vor allem Frauen, Kinder und ältere Menschen seien auf Unterstützung und Schutz angewiesen, betonte der Zusammenschluss von rund 140 deutschen Organisationen aus Entwicklungsarbeit und humanitärer Hilfe. „Gerade in Kriegen und Krisen ist es die humanitäre Pflicht aller Beteiligten, die Versorgung der Menschen mit Nahrungsmitteln und die medizinische Versorgung aufrechtzuerhalten.“ Politische und militärische Interessen dürften dabei nicht den Ausschlag geben, die Hilfe müsse sich allein nach dem Bedarf richten. Venro forderte alle Seiten auf, den Zugang zu den Menschen in Not sicherzustellen.
Nach UN-Schätzungen sind derzeit rund 2,1 Millionen Menschen in den palästinensischen Gebieten - dem Gaza-Streifen und dem Westjordanland - auf humanitäre Hilfe angewiesen. Laut dem UN-Büro zur Koordinierung humanitärer Hilfe ist zudem die Zahl der Binnenflüchtlinge im schmalen Küstenstreifen Gaza mit rund zwei Millionen Einwohnern seit Beginn des Kriegs dramatisch auf fast 190.000 gestiegen.