Berlin, Essen (epd). Der Härtefallfonds zur Entlastung von Verbrauchern, die mit Erdöl, Pellets oder Flüssiggas heizen, ist einem Zeitungsbericht zufolge kaum nachgefragt worden. Wie die Zeitungen der Essener Funke Mediengruppe (Dienstag) berichten, seien die insgesamt zur Verfügung stehenden 1,8 Milliarden Euro, die von der Bundesregierung den Ländern für 2022 bereitgestellt worden waren, bei Weitem nicht abgerufen worden. Die Frist für Anträge endet am 20. Oktober.
Von den 1,8 Milliarden Euro seien bislang weniger als zehn Prozent bewilligt worden, wie das Bundeswirtschaftsministerium auf Anfrage bestätigt habe, berichteten die Funke-Zeitungen. Bis zum 6. Oktober seien bundesweit 382.610 Anträge mit einem Antragsvolumen von rund 160,48 Millionen Euro gestellt worden. Bisher ausgezahlt wurden rund 122,78 Millionen Euro.
In den Ländern kursierten verschiedene Erklärungsversuche für die geringe Nachfrage, hieß es. Der Bund habe die Notlage falsch eingeschätzt, also den Preisanstieg und die Zahl der Härtefälle überschätzt. Er habe großzügig Finanzmittel freigegeben, zugleich jedoch den Rahmen für mögliche Antragsteller eng abgesteckt.
Möglich sei aber auch, dass viele Bürger das Angebot entweder nicht mitbekommen hätten oder nicht in Anspruch nehmen wollten, hieß es. Als Härtefall galten nur private Haushalte, die mit nicht leitungsgebundenen Energieträgern heizen und im Jahr 2022 mindestens eine Verdopplung der Kosten im Vergleich zu den Referenzpreisen von 2021 zu verkraften hatten.