Bitterfeld-Wolfen, Berlin (epd). Vor der Stichwahl um das Oberbürgermeisteramt in Bitterfeld-Wolfen hat das Internationale Auschwitz Komitee vor einem Erfolg des AfD-Kandidaten gewarnt. Überlebende des Holocaust verfolgten die Stichwahl mit Spannung und Aufmerksamkeit, erklärte der Exekutiv-Vizepräsident des Komitees, Christoph Heubner, am Samstag in Berlin. Für sie stelle sich „auch angesichts dieser Wahl die Frage, ob Bürgerinnen und Bürger die Zukunft vor ihrer Haustür und in ihrem Land immer öfter Menschen anvertrauen wollen, deren ideologische Herkunft Deutschland und Europa schon einmal ins Elend von Hass, Zerrissenheit und Gewalt geführt hat“, so Heubner.
In der Stichwahl tritt der AfD-Bewerber Henning Dornack gegen den Amtsinhaber von der CDU, Armin Schenk, an. Im ersten Wahlgang hatte Dornack mit 33,76 Prozent die meisten Stimmen erzielt. Schenk kam auf rund 29 Prozent. Dornack wäre bei einem Sieg in der Stichwahl der erste AfD-Oberbürgermeister in Deutschland.
Weiter dankte Heubner allen, „die sich nicht nur in Bitterfeld-Wolfen“ dem Weg nach Rechtsaußen entgegenstellten und für Demokratie und Toleranz werben. Für Samstag hatte ein überparteiliches Bündnis für Toleranz und Weltoffenheit zu einem Fest der Demokratie in Bitterfeld-Wolfen eingeladen.