Frankfurt am Main, Libreville (epd). Die Militärregierung in Gabun hat einen nationalen Dialog mit dem Ziel einer neuen Verfassung für den zentralafrikanischen Staat angekündigt. Der Dialog solle spätestens im Juni nächsten Jahres stattfinden, berichtete der französische Sender RFI am Donnerstag. Auch das gabunische Nachrichtenportal „Gabon Actu“ berichtete darüber. Am 30. August hatte die Präsidialgarde Staatschef Ali Bongo nach einem umstrittenen Wahlsieg abgesetzt und General Brice Oligui Nguema zum Übergangspräsidenten ernannt.
Genaue Angaben zum Zeitplan nannte der Übergangs-Ministerpräsident Raymond Ndong Sima bei der Ankündigung nicht. Wichtig sei, dass diese Phase nicht zu lange dauere, um eine Verschärfung der politischen Sanktionen durch die internationale Gemeinschaft zu vermeiden. Alle Gabuner und Gabunerinnen seien dazu aufgerufen, zur Wiederherstellung der Institutionen und zur Schaffung einer demokratischen Verfassung beizutragen, mit dem Ziel, freie und transparente Wahlen abhalten zu können, lautete die Ankündigung Ndong Simas.
Laut „Gabon Actu“ hat die gabunische Bevölkerung ab kommender Woche zwei Monate Zeit, um ihre Vorschläge und ihre Anliegen einzubringen. Erforderlich sei ein schriftlicher Beitrag in zwei Teilen, der eine Einschätzung der Situation enthalte sowie Lösungsvorschläge. Das daraus zusammengestellte Dokument werde als Diskussionsgrundlage beim nationalen Dialog dienen, bei dem es „keine Tabuthemen“ geben werde.