Genf (epd). Das Militär in Myanmar und seine Helfer haben laut dem UN-Hochkommissar für Menschenrechte, Volker Türk, seit dem Putsch im Februar 2021 mindestens 4.108 Menschen getötet. Die Tötungen seien in systematischer Weise durch Luftangriffe, Massenhinrichtungen und Niederbrennen von Dörfern erfolgt, sagte Türk am Dienstag vor dem UN-Menschenrechtsrat in Genf.
Türk legte dem Rat einen Bericht über die schweren Menschenrechtsverletzungen in dem südostasiatischen Land von April 2022 bis Juli 2023 vor. Bei Bodenoperationen des Militärs sei es zu 22 dokumentierten Massentötungen gekommen. Zeugenaussagen zufolge seien Soldaten bei vielen dieser Operationen in Dörfer eingedrungen und hätten diejenigen zusammengetrieben, die nicht hätten fliehen können.
Die Soldaten hätten ihre Opfer bei lebendigem Leib verbrannt, zerstückelt, vergewaltigt, enthauptet und erschlagen. Es handele sich um Unmenschlichkeit in ihrer abscheulichsten Form. Auch die Gewalt durch bewaffnete oppositionelle Gruppen, einschließlich gezielter Tötungen und Bombenanschläge auf öffentliche Einrichtungen, halte an. Das Ausmaß dieser Verstöße sei mit denen des Militärs nicht vergleichbar, sondern wesentlich geringer.
Seit dem Putsch geht die Junta mit äußerster Gewalt gegen Oppositionelle und vermeintliche Gegner vor. Zahlreiche internationale Appelle bewegten die Generale nicht zu einer Umkehr ihrer Gewaltpolitik.