Bätzing: "Die Wahrheit muss auf den Tisch"

Bätzing: "Die Wahrheit muss auf den Tisch"

Wiesbaden (epd). Der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, hofft, dass sich die Missbrauchsvorwürfe gegen den ehemaligen Essener Bischof, Kardinal Franz Hengsbach, aufklären lassen. „Die Wahrheit muss auf den Tisch“, sagte Bätzing, der das Bistum Limburg leitet, am Montag in Wiesbaden zu Beginn der Herbst-Vollversammlung der Bischofskonferenz. Die Vorwürfe brächten auch die Bischofskonferenz in eine schwierige Situation.

Bätzing sagte, Betroffene sexualisierter Gewalt in der katholischen Kirche kämen nur zu ihrem Recht, wenn alles auf den Tisch komme. Die Bischöfe beraten bei ihrer bis Donnerstag dauernden Tagung auch schwerpunktmäßig über die Aufarbeitung und Prävention von Missbrauch. Unter anderem soll am Dienstag ein neues Papier zum Umgang mit dem Missbrauch geistlicher Autorität vorgestellt werden.

Der Essener Bischof Franz-Josef Overbeck hatte vergangene Woche „gravierende“ Missbrauchs-Vorwürfe gegen seinen Vorgänger Hengsbach öffentlich gemacht. Sie beziehen sich auf einen Zeitraum zwischen den 1950er und 1960er Jahren. Erste Vorwürfe waren bereits 2011 aufgetaucht. Seit vergangener Woche hätten sich weitere Betroffene beim Bistum gemeldet, sagte Overbeck am Sonntagabend im WDR.

Hengsbach (1910-1991) war von 1958 bis kurz vor seinem Tod 1991 Bischof von Essen, zuvor war er Weihbischof im Erzbistum Paderborn. Er istd der Gründerbischof des Ruhrbistums.