Bottrop (epd). Die bundesweite Eröffnung der Interkulturellen Woche wird in diesem Jahr in Bottrop gefeiert. Am Sonntag wird die deutschlandweite Aktionswoche mit einem ökumenischen Open-Air-Gottesdienst vor dem Rathaus eröffnet, wie die Organisatoren am Donnerstag in Bottrop ankündigten. Den Gottesdienst gestalten die EKD-Ratsvorsitzende und westfälische Präses Annette Kurschus, Ruhrbischof Franz-Josef Overbeck, der griechisch-orthodoxe Erzpriester Radu Constantin Miron sowie Pastor Konstantin von Abendroth von der Vereinigung Evangelischer Freikirchen. Anschließend findet ein „Markt der Vielfalt“ statt.
Der ökumenische Gottesdienst blicke auf den biblischen Turmbau zu Babel, kündigte Kurschus an. Was für ein grandioser Raum wäre das geworden, der legendäre Turm zu Babel. Gott aber habe dieses Vorhaben, das alle in die Uniformität zwingt, verworfen. „Menschlichkeit braucht viele Räume an vielen Orten in vielen Sprachen“, unterstrich Kurschus. Bischof Overbeck sagte, die Gesellschaft sei herausgefordert, gemeinsam nach neuen Möglichkeiten zu suchen, wie Menschen gut miteinander und nicht nebeneinander leben können. „Es gilt, neue Räume der Begegnung und des friedlichen Zusammenlebens zu finden und zu gestalten.“
Beate Sträter, Vorsitzende des Ökumenischen Vorbereitungsausschusses, verwies auf das Motto der diesjährigen Veranstaltungen in hunderten Städten und Gemeinden: „Neue Räume“. Die Interkulturelle Woche habe schon immer das Ziel gehabt, neue Räume zu bauen, sagte Sträter. „Es geht aber auch darum, bestehende Räume zu zeigen, zu teilen und zu verteidigen.“
Die bundesweite Interkulturelle Woche (IKW) findet seit 1975 statt und ist eine Initiative der Deutschen Bischofskonferenz, der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und der Griechisch-Orthodoxen Metropolie. Sie wird unterstützt von Kirchen, Kommunen, Wohlfahrtsverbänden, Gewerkschaften, Integrationsbeiräten, Vereinen, Bildungsträgern, Migrantenorganisationen und Religionsgemeinschaften. In über 600 Städten und Gemeinden finden rund 5.000 Veranstaltungen statt.