Erfurts Welterbe-Antrag mit guten Chancen

Erfurts Welterbe-Antrag mit guten Chancen

Erfurt (epd). Die Stadt Erfurt hofft auf die Aufnahme ihres jüdischen Erbes in die Liste der Weltkulturdenkmäler. Die Entscheidung fällt voraussichtlich am Sonntag oder Montag. Der genaue Zeitpunkt hänge vom Verlauf der Tagung des Welterbe-Komitees im saudi-arabischen Riad ab, teilte die Deutsche Unesco-Kommission auf Anfrage des Evangelischen Pressediensts (epd) mit. Die Konferenz war bereits am 10. September eröffnet worden.

Dabei werden die Chancen auf Annahme der Erfurter Bewerbung als grundsätzlich gut eingeschätzt. Die den Beschluss vorbereitenden Beratungsorganisationen wie etwa der Weltdenkmalrat Icomos haben eine Annahme empfohlen. Das Komitee folge den Empfehlungen seiner Beratungsorganisationen in der Regel, wenn auch nicht immer, teilte die Deutsche Unesco-Kommission auf Anfrage weiter mit.

Eigenen Angaben zufolge hat die Stadt Erfurt 14 Jahre an ihrer Bewerbung gearbeitet. Beantragt wurde, die Erfurter Alte Synagoge, die Mikwe und das sogenannte Steinerne Haus ins Weltkulturerbe aufzunehmen. Die drei Bauwerke seien in ihrer Art einzigartig für die mitteleuropäische Geschichte.

Erfurts Oberbürgermeister Andreas Bausewein (SPD) erhofft sich von der Aufnahme ins Weltkulturerbe einen Schub für den Fremdenverkehr in der Stadt. „Dieser Beschluss würde uns zusätzlich adeln.“

Die von der Unesco geführte Liste des Welterbes umfasst aktuell 1.157 Stätten in 167 Ländern. Es handelt sich jeweils um einzigartige Kulturdenkmäler oder Naturstätten. Deutschland verzeichnet aktuell 51 Welterbestätten, darunter seit 2021 historische jüdische Stätten in Speyer, Worms und Mainz.