Berlin (epd). Die geplanten Kürzungen im Haushalt des Bundesfamilienministeriums sind aus Sicht des Deutschen Kinderhilfswerkes ein verheerendes kinder- und jugendpolitisches Zeichen. Sie würden vor allem zu harten Einschnitten in der Kinder- und Jugendhilfe führen, kritisierte dessen Präsident Thomas Krüger am Dienstag in Berlin. Es sei zu befürchten, dass zahlreiche Programme und Maßnahmen zur Stärkung von Kindern und Jugendlichen und Leistungen für die junge Generation abgebaut werden müssten.
Laut Krüger dürfen Kürzungen etwa bei der Integrations- und Migrationsforschung, beim Bundesfreiwilligendienst oder bei den Zuschüssen für Familienferienstätten nicht realisiert werden. Nach der Corona-Pandemie und angesichts erstarkender nationalistischer und rechtspopulistischer Bewegungen seien sich in Sonntagsreden alle einig, dass Kinder und Jugendliche sowie entsprechende Programme und Initiativen nachhaltig unterstützt werden müssten. „Die geplanten Kürzungen im Haushalt des Familienministeriums lassen diese Prioritätensetzung als wohlfeile Versprechen erscheinen“, kritisierte Krüger.
Nach Angaben des Bundesfamilienministeriums sieht der Etatentwurf für das eigene Haus für 2024 Ausgaben in Höhe von 13,35 Milliarden Euro vor. Im Vergleich zum Jahr 2023 sind das rund 218 Millionen Euro weniger. So sollen in den kommenden beiden Jahren die Mittel für die Jugendfreiwilligendienste und den Bundesfreiwilligendienst um insgesamt 113 Millionen Euro gekürzt werden.