Genf (epd). Die Internationale Organisation für Migration (IOM) hat von der Militärjunta in Niger die Errichtung eines humanitären Korridors zur Versorgung bedürftiger Menschen gefordert. Der Korridor könne auch dazu dienen, Migranten sicher und würdevoll in ihre Heimatländer zurückzuführen, sagte IOM-Regionaldirektor Christopher Gascon am Freitag in Genf.
Grenzschließungen und Einschränkungen im Flugverkehr verhinderten, dass sich die Menschen frei bewegen könnten, erklärte Gascon. In Niger lebten mehr als 710.000 Flüchtlinge, Binnenvertriebene, Migranten und entwurzelte Menschen. Die politische Krise seit Ende Juli habe die humanitäre Lage dieser Menschen verschlimmert. Insgesamt bräuchten 4,3 Millionen Menschen in Niger humanitäre Hilfe, vor allem Kinder und Frauen.
Im Niger hatte das Militär am 26. Juli die gewählte Regierung abgesetzt. Zuletzt versprach die Junta eine Rückkehr zu einer zivilen Regierung innerhalb von drei Jahren. Der Niger hat etwa 26 Millionen Einwohnerinnen und Einwohner und zählt zu den ärmsten Staaten der Welt. Gascon ist IOM-Regionaldirektor für West- und Zentralafrika.