München (epd). Der bayerische Wirtschaftsminister und stellvertretende Ministerpräsident Hubert Aiwanger (Freie Wähler) hat am Donnerstag die Vorwürfe gegen ihn erneut zurückgewiesen. „Ich kann mich nicht erinnern, je einen Hitlergruß gezeigt zu haben. Ich habe keine Hitler-Reden vor dem Spiegel einstudiert“, sagte Aiwanger bei einer kurzfristig einberufenen Pressekonferenz im bayerischen Wirtschaftsministerium.
Ob er in seiner Jugend menschenfeindliche Witze gemacht habe, könne er aus der Erinnerung weder vollständig dementieren noch bestätigen. Aiwanger sagte, er entschuldige sich, falls dies geschehen sei. „Ich habe als Jugendlicher auch Fehler gemacht“, räumte der Wirtschaftsminister ein.
Wenn sein Verhalten in Bezug auf das in Rede stehende Pamphlet und weitere Vorwürfe Gefühle verletzt habe, entschuldige er sich vor allem bei den Opfern des NS-Regimes und ihren Hinterbliebenen. Er halte es jedoch für nicht akzeptabel, „dass diese Verfehlungen jetzt in einer politischen Kampagne gegen mich und meine Partei instrumentalisiert werden“, sagte er. „Es ist ein negatives Bild von mir in den letzten Tagen gezeichnet worden. Das bin nicht ich, das ist nicht Hubert Aiwanger.“
Die Süddeutsche Zeitung berichtete am Samstag, Hubert Aiwanger stehe im Verdacht, 1987/88 am Burkhart-Gymnasium in Mallersdorf-Pfaffenberg ein antisemitisches Flugblatt verfasst zu haben. Aiwanger bestritt, Autor des Textes zu sein, der damals in seiner Schultasche gefunden wurde. Er bezeichnete die Inhalte des Flugblattes als „ekelhaft und menschenverachtend“. Nach Bekanntwerden der Vorwürfe meldete sich sein Bruder Helmut Aiwanger zu Wort und erklärte, er habe besagtes Flugblatt verfasst.