Gütersloh (epd). Nach den Unsicherheiten durch die Corona-Pandemie blickt die Mehrheit der jungen Menschen optimistisch auf die Ausbildungssituation. Fast drei Viertel der Jugendlichen und jungen Erwachsenen in Deutschland (72 Prozent) sehen auf dem Ausbildungsmarkt gute Chancen, wie die Bertelsmann Stiftung am Mittwoch in Gütersloh zur Veröffentlichung einer Befragung mitteilte. Von den jungen Menschen mit niedriger Schulbildung bewertete allerdings mehr als jeder Vierte (26 Prozent) die Aussichten auf eine Ausbildung aktuell eher schlecht.
Zum Start des neuen Ausbildungsjahres sei eine Trendwende erreicht, erklärte die Stiftung. Im vergangenen Jahr hätten viele junge Menschen infolge der Corona-Pandemie die Chancen auf einen Ausbildungsplatz als gering eingestuft. Trotz der Entwicklung halte nur jeder zweite Befragte die Zahl der Ausbildungsplätze für ausreichend. Auch äußerte mehr als die Hälfte der Befragten (55 Prozent) Probleme, sich in der Fülle der Informationen zurechtzufinden.
Die hohe Nachfrage nach Fachkräften lasse die Mehrheit der jungen Menschen deutlich zuversichtlicher in die berufliche Zukunft blicken als noch während der Corona-Pandemie, sagte der Experte der Bertelsmann Stiftung für berufliche Bildung, Clemens Wieland. Zugleich sei es ein Warnsignal, dass viele junge Menschen mit niedriger Schulbildung ihre Perspektiven als gering einschätzten und jeder vierte Befragte den Eindruck habe, es gebe zu wenig Lehrstellen. „Es muss uns noch viel besser als bisher gelingen, junge Menschen und Betriebe zusammenzubringen“, sagte Clemens.
Für die repräsentative Umfrage wurden 1.694 Menschen in Deutschland im Alter zwischen 14 und 25 Jahren von dem Institut iconkids & youth befragt. Die Umfrage wurde zwischen dem 2. und 30. Juni online erhoben.