Dresden (epd). Auf dem Neumarkt vor der Dresdner Frauenkirche haben sich am Freitagabend mehrere hundert Menschen zu einer Kundgebung für Religions- und Glaubensfreiheit versammelt. Anlass waren zeitgleich stattfindende Proteste gegen den Bau einer Moschee in Dresden. Frauenkirchenpfarrer Markus Engelhardt betonte in seiner Rede, dass es jeder und jedem erlaubt sein müsse, seine Religion auszuüben.
„Deshalb dürfen Synagogen und Moscheen und Kirchen gebaut werde“, sagte der evangelische Theologe. Zu der Kundgebung gegen Islamfeindlichkeit hatte die Stiftung Frauenkirche Dresden aufgerufen. Laut Schätzungen von Beobachtern versammelten sich mehr als 300 Menschen.
Kulturbürgermeisterin Annekatrin Klepsch (Linke) appellierte an die Menschen, religiöser Intoleranz und rechter Hetze entschieden entgegenzutreten. Glaubensfreiheit sei ein Menschenrecht. Für die Ausübung von Religionsfreiheit brauche es Orte.
Gegen den Moscheebau hatte unter anderem die rechtsextreme Kleinstpartei „Freie Sachsen“ mobilisiert. Beobachter sprachen von etwa 120 Teilnehmern. Die Polizei Dresden gab keinerlei Teilnehmerzahlen bekannt.
Die neue Dresdner Moschee soll im Stadtteil Johannstadt entstehen. Der bisherige Versammlungsraum des dort ansässigen Vereins Marwa Elsherbiny Kultur- und Bildungszentrum in einem Flachbau ist offenbar zu klein geworden. Ideen für einen Neubau gibt es bereits seit 2019. Im Frühjahr waren Ideen für die Gestaltung eines „Kulturhauses mit Gebetsraum“ präsentiert worden.