Präsidentschaftswahl in Gabun am Samstag

Präsidentschaftswahl in Gabun am Samstag

Nairobi, Libreville (epd). Im zentralafrikanischen Gabun werden am Samstag Präsidentschafts- und Parlamentswahlen abgehalten. Nach bereits 14 Jahren an der Staatsspitze tritt der gesundheitlich angeschlagene Präsident Ali Bongo Ondimba für eine dritte Amtszeit an. Als aussichtsreichster Kandidat der Opposition gilt der ehemalige Bildungsminister Albert Ondo Ossa. Er wird von mehreren Oppositionsparteien unterstützt.

Die Familie Bongos ist seit der Unabhängigkeit von Frankreich im Jahr 1960 im Zentrum der Macht des Landes. Sein Vater Omar Bongo war zunächst Vizepräsident Gabuns, bis er das Land von 1967 bis zu seinem Tod im Jahr 2009 als Präsident regierte. Die darauffolgenden Wahlen gewann sein Sohn. Seit einem Schlaganfall im Jahr 2018 gibt es Zweifel an Bongos gesundheitlicher Eignung für das höchste Staatsamt.

Nach Angaben der Weltbank ist Gabun der viertgrößte Öl-Produzent in Subsahara-Afrika. Trotzdem lebt etwa ein Drittel der Bevölkerung unterhalb der Armutsgrenze. Zugleich gilt das afrikanische Land als eines der Vorzeigeländer im Umwelt- und Klimaschutz. Das Land, dessen Fläche etwa drei Viertel von Deutschland ausmacht, ist zu 90 Prozent von tropischem Regenwald bedeckt. Durch die riesige Kohlenstoffsenke nimmt Gabun mehr CO2 auf, als es ausstößt.

Insgesamt treten bei der Wahl für das höchste Staatsamt zwei Kandidatinnen und 17 Kandidaten an. Neben Bongo und Albert Ondo Ossa werden auch dem in Paris geborenen Wirtschaftswissenschaftler und ehemaligen Minister für Rohstoffabbau, Alexandré Barro Chambrier, Chancen eingeräumt.

Bongos Wiederwahl im Jahr 2016 war von Protesten und Unruhen überschattet. Die Opposition erkannte seinen knappen Sieg nicht an. Hunderte Oppositionelle wurden festgenommen, mehrere Menschen bei Protesten getötet. 2019 gab es einen erfolglosen Putschversuch in Gabun.