Nairobi, Harare (epd). Wegen gravierender Verzögerungen sind die Wahlen in Simbabwe um einen Tag verlängert worden. Dies gab Präsident Emmerson Mnangagwa am späten Mittwoch bekannt. In Wahllokalen, die ihre Arbeit mit Verspätung aufgenommen haben, könne die Abstimmung am Donnerstag fortgesetzt werden, hieß es in der Erklärung. In mehreren Bezirken standen die Wahlzettel am Mittwoch erst gegen Abend zur Verfügung. Dies sei vor allem in Gebieten der Fall gewesen, in denen die Opposition stark ist, erklärte das zivilgesellschaftliche Bündnis „Zimbabwe Elections Support Network“. Besonders in den Städten müssen tausende der rund sechs Millionen registrierten Wählerinnen und Wähler erneut die Wahlbüros aufsuchen.
„Dies ist ein klarer Fall von Wählerunterdrückung, ein klassischer Fall von steinzeitlicher, antiquierter, analoger Manipulation“, sagte der Kandidat von der Bürgerkoalition für Wandel (CCC) Nelson Chamisa bei einer Pressekonferenz in der Hauptstadt am Mittwochabend. Er gilt als der aussichtsreichste Kandidat der Opposition bei der Präsidentschaftswahl. Insgesamt zehn Kandidaten und eine Kandidatin bewerben sich um das höchste Staatsamt. Auch das Parlament und lokale Vertreterinnen und Vertreter werden neu bestimmt.
Amtsinhaber Mnangagwa von der Regierungspartei Zanu-PF will für eine weitere Amtszeit regieren. Schon im Wahlkampf hatten Menschenrechtsorganisationen von Repression, Einschränkungen der Versammlungsfreiheit und systematischen Menschenrechtsverstößen berichtet.
Mehr als 40 Prozent der Bevölkerung des südafrikanischen Landes ist extrem arm. Rund die Hälfte der 16 Millionen Einwohnerinnen und Einwohner lebt von der Landwirtschaft.