Rom, Florenz (epd). In Florenz haben Unbekannte die Säulen des Vasari-Korridors beschmiert. „Heute Morgen sind wir aufgewacht mit diesem beschämenden Akt des Vandalismus“, kommentierte Bürgermeister Dario Nardella am Mittwoch die Tat auf seinem Instagram-Kanal. Der überdachte Gang wurde 1565 von dem Architekten Giorgio Vasari erbaut und verbindet die Uffizien mit dem Palazzo Pitti. „Wer kulturelles Erbe beschädigt, begeht ein sehr schweres Verbrechen“, erklärte Nardella.
Auch auf nationaler Ebene schlug der Fall Wellen: „Die Verschmutzung der Säulen des Vasari-Korridors in Florenz ist ein weiterer sehr schwerwiegender Akt des Vandalismus, da sie einen symbolischen Ort des nationalen Erbes betrifft“, sagte Kulturminister Gennaro Sangiuliano. Die Beschädigung in Florenz ist ein Fall von vielen, die in diesem Jahr zu öffentlicher Empörung in Italien geführt haben. Unter anderem hatte Mitte Juli ein 17-jähriger Tourist aus Deutschland in Rom eine Mauer des Kolosseums zerkratzt. Wenige Tage zuvor hatte ein Engländer seinen und den Namen seiner Freundin in das rund 2000 Jahre alte Mauerwerk geritzt.
Die Regierung habe bereits reagiert, sagte Sangiuliano. „Wir haben Maßnahmen ergriffen und ein Gesetz auf den Weg gebracht, das darauf abzielt, die Verantwortlichen für die enormen Kosten der Restaurierungsarbeiten aufkommen zu lassen.“ Der Gesetzesentwurf solle nach der Sommerpause endgültig verabschiedet werden. Neu sei, dass eine Geldbuße von den Präfekten vor Ort verhängt werden könne, was die Bestrafung beschleunigen soll. Die strafrechtliche Beurteilung bleibe weiterhin der Justiz vorbehalten.
Nach der jüngsten Tat in Florenz müssen aber erst einmal die Verantwortlichen gefasst werden. „Wir werden alle verfügbaren Kameras und Werkzeuge einsetzen, um diese verabscheuungswürdigen Personen aufzuspüren und sie angemessen zu bestrafen“, erklärte Bürgermeister Nardella. Die Leitung der Uffizien habe bereits versichert, die Schmierereien umgehend zu entfernen. Seit Ende 2015 werden die Uffizien von dem deutschen Kunsthistoriker Eike Schmidt geleitet.