Frankfurt a.M., Harare (epd). Die Präsidentschafts- und Parlamentswahlen in Simbabwe haben mit Verzögerungen in einigen Wahllokalen begonnen. Diese hätten wegen einer späten Bereitstellung der Materialien nicht rechtzeitig öffnen können, teilte die Wahlkommission am Mittwochvormittag mit. Die Verzögerungen betrafen den Angaben zufolge vor allem die Provinz Harare, in der die gleichnamige Hauptstadt liegt.
Als Grund für die spätere Öffnung führte die Wahlbehörde vor allem Verzögerungen beim Drucken der Wahlzettel wegen zahlreicher gerichtlicher Anfechtungen an. Auch das Nachrichtenportal „ZimLive“ berichtete über Verspätungen.
Insgesamt stehen den rund sechs Millionen registrierten Wählerinnen und Wähler zehn Kandidaten und eine Kandidatin zur Wahl. Als Favorit gilt Amtsinhaber Emmerson Mnangagwa von der Regierungspartei Zanu-PF. Für die Opposition werden Nelson Chamisa von der Bürgerkoalition für Wandel (CCC) die besten Chancen eingeräumt.
Überschattet wird die Abstimmung von Unterdrückung und Einschüchterung der Opposition. So findet die Wahl laut Amnesty International im Kontext von systematischen Menschenrechtsverstößen und einer Kriminalisierung kritischer Stimmen statt. Laut Umfrageinstitut Afrobarometer äußerte Mitte August nur die Hälfte der Befragten Vertrauen in die Arbeit der Wahlkommission.
Die USA riefen zu einer freien, fairen und friedlichen Wahl auf. Die Bevölkerung verdiene die Chance, ohne Angst vor Repression oder Einschüchterung über ihre Zukunft zu bestimmen, erklärte ein Sprecher des US-Außenministeriums.
Eigentlich hätten die Wahllokale in dem südafrikanischen Land um sieben Uhr morgens (Ortszeit) öffnen sollen. In Lokalen, die zu spät geöffnet haben, können die Wählerinnen und Wähler der Wahlkommission zufolge länger ihre Stimme abgeben. Die anderen Wahllokale sollen um 19 Uhr schließen.