Genf, Frankfurt a.M. (epd). Der Ökumenische Rat der Kirchen (ÖRK) hat die israelische Regierung aufgefordert, Religionsfreiheit für alle Menschen in dem Land zu garantieren. Christliche Gottesdienste und Gemeindeveranstaltungen müssten ungehindert zugelassen und die Rechte der Religionsfreiheit für alle Menschen geschützt werden, sagte Generalsekretär Jerry Pillay laut Mitteilung des Weltkirchenrates am Montagabend in Genf.
Hintergrund ist ein Vorfall am Berg Tabor im Norden des Landes am Freitag. Laut Mitteilung des Weltkirchenrats soll dort orthodoxen Christen der Zugang zu einer heiligen Stätte verwehrt worden sein. Nach christlicher Überlieferung ist der Berg der Ort der Verklärung Jesu, wie sie im Neuen Testament beschrieben ist. Mehr als Tausend Autos seien von der israelischen Polizei für etwa zweieinhalb Stunden an Check-Points aufgehalten worden. Laut Weltkirchenrat hatte die Polizei Sicherheitsgründe für ihr Vorgehen angegeben.
Die Behinderung der christlichen Feier auf dem Berg Tabor sei nach wiederholten Schikanen gegen Christen in Jerusalem, Haifa und anderswo erfolgt, erklärte Pillay. Die Oberhäupter der örtlichen Kirchen in Jerusalem hätten in Erklärungen um Unterstützung und um den Schutz der lokalen christlichen Präsenz gebeten.
Der ÖRK betrachte die Verletzung der Religionsfreiheit, die Verweigerung des Gottesdienstes und die Einschränkung des Lebens der christlichen Gemeinschaft im Heiligen Land unter dem Vorwand der Sicherheit als inakzeptabel, sagte Pillay.