Frankfurt a.M. (epd). Die Einsätze privater Seenotretter auf dem Mittelmeer dauern an. Wie die Hilfsorganisation „Ärzte ohne Grenzen“ am Donnerstag mitteilte, rettete ihr Schiff, die „Geo Barents“, 55 Flüchtlinge und Migranten. Unter den Überlebenden seien 43 unbegleitete Minderjährige, schrieb die Organisation auf der Plattform X, ehemals Twitter. In der vergangenen Woche hatten private Initiativen Hunderte Menschen vor dem Ertrinken gerettet.
Den Angaben zufolge haben die italienischen Behörden der „Geo Barents“ den Hafen von Bari zugewiesen. Während der Rettung habe sich die libysche Küstenwache genähert und versucht, das Team auf dem Schiff einzuschüchtern.
Das Mittelmeer zählt zu den gefährlichsten Fluchtrouten weltweit. Nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration (IOM) sind seit Beginn des Jahres fast 2.100 Flüchtlinge und Migranten bei der Überquerung gestorben oder sie werden vermisst. Eine staatlich organisierte Seenotrettungsmission gibt es nicht.
Ende vergangener Woche hatte unter anderem die „Ocean Viking“ von SOS Méditerranée mehr als 600 Flüchtlinge und Migranten gerettet. Die „Humanity 1“ erreichte am Mittwoch mit 106 Überlebenden den italienischen Hafen von Ancona. Weitere Schiffe privater Initiativen sind derzeit im Mittelmeer im Einsatz und halten Ausschau nach in Seenot geratenen Flüchtlingen.