Hannover, Bremen (epd). Mit Blick auf das neue Schuljahr rufen Verbände Eltern dazu auf, den eigenen Nachwuchs möglichst nicht per Auto zur Schule zu bringen. Den Schulweg zu Fuß, mit dem Rad oder Roller zurückzulegen, sorge für einen körperlichen Ausgleich der Kinder zum langen Sitzen in der Schule, teilten das Deutsche Kinderhilfswerk, der ökologische Verkehrsclub VCD und der Verband für Bildung und Erziehung am Montag mit. Die Heranwachsenden seien so morgens wacher und konzentrierter und können dem Unterricht besser folgen. In Niedersachsen, Bremen und Sachsen-Anhalt startet am Donnerstag (17. August) nach sechs Wochen Sommerferien das neue Schuljahr.
Zudem fördere es die Entwicklung und stärke das Selbstvertrauen der Kinder auch für andere Lebenssituationen, wenn sie den Weg zur Schule selbstständig zurücklegten. Elterntaxis sorgten dagegen für ein unübersichtliches Verkehrschaos vor den Schulen, was schnell gefährlich werden könne, warnen die Verbände. Vor einer Schule mit 1.000 Schülerinnen und Schülern sind zu Stoßzeiten nach einer Umfrage der Verbände etwa 170 Elternautos gleichzeitig unterwegs.
Das Elterntaxi sei besonders für jüngere Kinder nicht das sicherste Verkehrsmittel, hieß es weiter. 37 Prozent der im Jahr 2021 im Straßenverkehr verunglückten Kinder im Alter von sechs bis neun Jahren haben den Angaben der Verbände zufolge als Mitfahrende im Auto gesessen. Und hielten zu viele Autos gleichzeitig vor dem Schultor, entstünden gefährliche Situationen vor allem für die Kinder, die zu Fuß oder mit dem Rad kommen. Das führe zu einem Kreislauf, in dem sich der Irrglauben manifestieren könne, es sei sicherer, das Kind per Auto zu bringen.
Die Verbände rufen vom 18. bis zum 29. September Schulen und Kindertageseinrichtungen in ganz Deutschland zur Teilnahme an den Aktionstagen „Zu Fuß zur Schule und zum Kindergarten“ auf. Anmeldungen sind unter www.zu-fuss-zur-schule.de möglich. Auf der Webseite können auch Aktions- und Spielideen eingesehen, Tipps heruntergeladen sowie Materialien bestellt werden.
